BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER

Biedermann und die Brandstifter

Ein Lehrstück ohne Lehre

von Max Frisch (1911 — 1991)

Premiere: 16. April 2022 | Theater im Antoniushaus

Es riecht verbrannt. Tag um Tag stehen Rauchsäulen über der Stadt. Herr Biedermann, erfolgreicher Haarwasserfabrikant, liest von zahlreichen Brandstiftungen in der Zeitung und schimpft über Hausierer, die sich auf Dachböden einnisten und zerstörerische Feuer entfachen. Dann klingelt es. Und ehe er sich versieht, hat er einen obskuren Untermieter: Den ehemaligen Ringer Schmitz, der Biedermanns Haus zu seiner neuen Bleibe erklärt, weil es draußen gar so regnet. Wenig später mietet sich mit Eisenring ein zweiter Hausierer in Biedermanns Haus ein und schon nimmt das „Lehrstück ohne Lehre“ seinen Lauf.

Gefangen in seiner eigenen Spießigkeit und dem Wunsch zu beweisen, dass er kein schlechter Mensch ist, befindet sich Biedermann schließlich in einem großen Dilemma. Während die beiden Hausierer von Zündkapseln und brennbarer Holzwolle schwärmen, gelingt es Biedermann immer wieder, die Gefahr in seinem eigenen Haus zu ignorieren. Er erfindet Notlügen, um die beiden zu schützen, lädt zu einem extravaganten Abendessen und stößt auf die vermeintliche Freundschaft an. Dann kommt es, wie es kommen muss: Vertrauensselig überreicht Biedermann den Brandstiftern eigenhändig eine Schachtel Streichhölzer und sein Haus wird zum brennenden Inferno.

Die Regisseurin Sapir Heller wird diesen eindrücklichen Klassiker der deutschsprachigen Nachkriegsdramatik neu befragen. Wie ist mit dem Wolf im Schafspelz umzugehen? Welche Mittel bleiben der Sprache, um gegen Gewalt vorzugehen? Und gibt es Grund zur Hoffnung oder ist das lodernde Feuer wirklich das einzig mögliche Ende?

Öffentliche Probe
Sa., 9.4.2022 | 11 Uhr | Theater im Antoniushaus

Team

Regie Sapir Heller 

Bühne und Kostüme Valentina Pino Reyes

Musik Juri Kannheiser

Licht Wanja Ostrower

Dramaturgie Laura Mangels

Besetzung

Herr Biedermann Gero Nievelstein

Babette, seine Frau Silke Heise

Anna, ein Dienstmädchen Marlene Hoffmann

Schmitz, ein Ringer Philipp Quest

Eisenring, ein Kellner Gerhard Hermann

Ein Polizist, Ein Dr. phil., Witwe Knechtling Michael Haake

Chorführer Kristóf Gellèn